Der Ausbau der Kurmainz-Kaserne (KMK) in Mainz zu einem modernen Bundeswehrstandort mit Sitz des rheinland-pfälzischen Landeskommandos ist in den vergangenen fünf Jahren weit vorangekommen. Rund 50,2 Millionen Euro investierte der Bund bislang in Sanierungsprojekte, Um- und Neubauten. Weitere 17,8 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in weitere Bauprojekte fließen. Bei einem Besuch des Kasernengeländes besichtigte Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen unter anderem das neu gebaute Karrierecenter mit dem dazugehörigen Unterkunftsgebäude und die neue Sporthalle für Eignungstests.
„Diese Investitionen sind zukunftsorientiert: So stehen das neu errichtete, moderne Karrierecenter mit dem Unterkunftsgebäude und der Sporthalle im Fokus der Personalgewinnung. In den Räumlichkeiten können künftig Bewerberinnen und Bewerber in einem mehrtägigen Assessment-Verfahren geprüft werden. Darüber hinaus zeigt dieses Bauprojekt, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Landesbetrieb LBB und dem Amt für Bundesbau (ABB), das für die Fachaufsicht über den Bundesbau in Rheinland-Pfalz zuständig ist, aussehen kann“, erklärte Bauministerin Doris Ahnen bei der Besichtigung des Kasernengeländes.
Der Landesbetrieb LBB wird in diesen Fällen auf der Basis von Vereinbarungen zwischen dem Bund und dem Land Rheinland-Pfalz tätig. Der Bund selbst unterhält keine operative Hochbauverwaltung in den Bundesländern. Für die Umsetzung seiner Bauaufgaben nutzt er das Fachpersonal und die Expertise der Länder. Diese sind gegen Kostenerstattung in „Organleihe“ stellvertretend und im Namen des Bundes tätig. So realisiert der Landesbetrieb LBB Projekte für die Bundeswehr, die NATO und die US-Gaststreitkräfte – jeweils an ihren Standorten in Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen Bau- und Instandhaltungsaufgaben an zivilen Bundesliegenschaften wie zum Beispiel Baudenkmäler im Bundeseigentum oder Verwaltungsgebäude des Bundes.
Neben dem zweigeschossigen Karrierecenter mit Baukosten von rund 14 Millionen Euro und dem dreigeschossigen Unterkunftsgebäude mit 73 Plätzen (rund 8,7 Millionen Euro) gehört das neue Sanitätsversorgungszentrum zu den großen Projekten in der KMK. Der für rund 5,2 Millionen errichtete zweigeschossige Neubau ist die medizinische und zahnmedizinische Anlaufstelle für Soldatinnen und Soldaten der KMK und aus umliegenden Kasernen.
Der stellvertretende Leiter des Karrierecenters, Oberstleutnant Jürgen Werner Kessler, sagte: „Als Vertreter für das Karrierecenter der Bundeswehr in Mainz freue ich mich auf den baldigen Umzug der derzeit noch in Wiesbaden untergebrachten Mitarbeitenden. Wir werden demnächst ein attraktives und modernes Karrierecenter nutzen, indem der gesamte Bewerberprozess von interessierten Menschen, die zur Bundeswehr kommen möchten, erfolgen kann. Innovativ und unkompliziert!“
„Ich danke der Ministerin für ihren Besuch der Kurmainz-Kaserne. Es zeigt das große Interesse an der Bundeswehr, an ihrer Infrastrukturorganisation, und gibt Ansporn und Motivation zugleich für alle, die an der Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen beteiligt sind. Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Bauverwaltung haben wir in den letzten Jahren viel in die Infrastruktur der Kaserne investiert und konnten den dortigen Dienststellen der Bundeswehr einen attraktiven Arbeitsplatz inklusive der medizinischen Versorgung für die zum Standort gehörenden Soldaten und Soldatinnen zur Verfügung stellen und werden dies künftig weiterhin tun. Rund 50 Millionen Euro! Dabei sind wir noch nicht am Ende der Sanierung und Gestaltung der Liegenschaft angekommen. Es gibt noch viel zu tun“, betonte Direktorin Nancy Sprock-Mahlo, die Leiterin des Kompetenzzentrums Baumanagement Wiesbaden im Bundesamt im Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw).
Das Gebäude für das Landeskommando wurde für rund 4,6 Millionen Euro saniert und den Anforderungen entsprechend umgebaut, das Dienstgebäude für die Feldjäger für rund 5,2 Millionen Euro saniert sowie eine neue Hundezwingeranlage für die Diensthunde der Feldjäger gebaut. Nicht sichtbar, aber essenziell für die Zukunftssicherheit der Kasernenliegenschaft wurde das Trink- und Löschwassersystem erneuert und damit getrennt, sowie das IT-Leitungsnetz ausgebaut. Zwei Bürogebäude wurden bereits saniert und bedarfsgerecht umgebaut.
„Die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und rheinland-pfälzischer Bauverwaltung ist die Grundlage für den Erfolg bei diesem komplexen Restrukturierungsprojekt. Ich danke ganz herzlich den Verantwortlichen vom Kompetenzzentrum Wiesbaden des BAIUDBw, vom Landesbetrieb LBB und meinen Kolleginnen und Kollegen im Amt für Bundesbau. Für uns alle steht der Projekterfolg im Mittelpunkt und wir wissen, dass die anstehenden Aufgaben nur gemeinsam zielgerecht erfüllt werden können“, sagte Reinhard Simon, Direktor des Amtes für Bundesbau Rheinland-Pfalz.
In den kommenden Jahren wird unter anderem ein neues Wirtschaftsgebäude errichtet, das künftig die tägliche Verpflegung von bis zu 300 Soldatinnen und Soldaten bereitstellen kann. Das bestehende Wirtschaftsgebäude wird anschließend zurückgebaut. Das bisherige Gebäude des Karrierecenters wird umgenutzt. Der Abschluss des Gesamtbauprogramms für die Kurmainz-Kaserne ist für 2030 vorgesehen. „Die Kurmainz-Kaserne und ihre Projekte sind ein schönes Beispiel für das Teamwork und die Projektorientierung im Landesbetrieb LBB. Kolleginnen und Kollegen aus drei Niederlassungen haben am Erfolg der Projekte mitgewirkt“, so Elena Kraus, stellvertretende Geschäftsführerin des Landesbetriebs LBB.