Neueste Standards für US-Schulen in Rheinland-Pfalz

„21st Century Schools“

Ein neues pädagogisches Konzept in den USA soll Kinder und Jugendliche besser auf eine technologie- und medienbestimmte Welt vorbereiten. Das Konzept des „21st Century Learning“ hat Einfluss auf die Schulbauten. Bei den Schulen, die von der Bundesrepublik Deutschland für die US-Streitkräfte derzeit in Rheinland-Pfalz errichten werden, wird das Konzept angewandt. Die Baukosten werden aus dem US-Haushalt finanziert.

"Ribbon Cutting Ceremony" am 13. September 2018 für die Kaiserslautern High School.

Ob Elementary School, Middle School oder High School, das US-Militär investiert in den kommenden Jahren in Rheinland-Pfalz aktuell insgesamt mehr als 650 Millionen Euro in seine Schulen. 13 Schulen sind als Neubauten geplant. Drei Schulen sind bereits in Betrieb, zwei Schulbauprojekte an den Standorten Kaiserslautern und Ramstein befinden sich in Ausführung, sechs weitere Schulen sind in der Planungsphase, darunter eine in Baumholder. Zwei weitere Schulen sind angekündigt.

Lernen im 21. Jahrhundert
In den „21st Century Schools“ sollen Kinder von Anfang an lernen, wie man sich informiert, bewertet, kommuniziert und Probleme löst – und dies selbständig und vernetzt und nicht im Frontalunterricht. Sie sollen historische, gesellschaftliche und globale Zusammenhänge verstehen. Elektronische Medien und Internet ersetzen Hefte und Bücher, „Coaches“ die Lehrer. Es soll geforscht statt gepaukt werden, projektbasiert und interdisziplinär. Das Team ersetzt die Klasse, das Klassenzimmer wird zur Lernplattform. In den USA gibt es bereits Beispielschulen dieser Art.

Wie sehen die Gebäude aus?
Die neuen didaktischen Ansätze haben Auswirkungen auf die Schulgebäude: keine Einheitsarchitektur mehr, sondern nachhaltige, individuell gestaltete Bauten mit viel Freiraum, die offen und als zweigeschossige Gebäude vergleichsweise flach sind. Sogar die Schule selbst soll Lernobjekt sein: Schaufenster ermöglichen z. B. den Blick ins Innere der Wände.
Das Zentrum der Schule bildet ein großes multifunktionales Foyer („Commons“) als Veranstaltungs-, Begegnungs- und Kommunikationszone. Darum gruppieren sich Lernbereiche („Neighborhoods“) als erweiterte Klassenzimmer mit jeweils einer Unterstruktur für größere und kleinere Gruppen („Learning Studio“, „Learning Hub“, „Group Learning“, „Virtual Learning“ und „One-to-One“). Um das Foyer angeordnet sind außerdem Einrichtungen wie Studios für Naturwissenschaften, schöne Künste, Technik („Exploratory“) aber auch Verwaltungsräume und die Mensa. An der Peripherie gibt es einen Bereich für Gesundheit und Fitness.
Das neue Schulbaukonzept soll sowohl in den USA als auch weltweit an vielen US-Militärstandorten umgesetzt werden. Ein spannendes, anspruchsvolles und komplexes Großprojekt für die rheinland-pfälzische Bauverwaltung.

Die Objektplanung soll ausschließlich durch Freischaffende bearbeitet werden. Das Projektmanagement liegt in der Hand des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Obgleich die Maßnahmen von der US-Seite einzeln beauftragt und zu unterschiedlichen Zeiten realisiert werden sollen, steuert sie beim Landesbetrieb LBB eine niederlassungsübergreifende Projektorganisation, welche die Projektteams aus drei LBB-Niederlassungen koordiniert. Seitens des Amts für Bundesbau in Mainz sind zwei Mitarbeiterinnen mit dem Gesamtprojekt betraut. Auf LBB-Seite sind in der Hochphase des Gesamtprojektes rund 50 Personen beteiligt.

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